Der Vizepräsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, begrüßt die auf dem Wohnungsbaugipfel vorgestellten Maßnahmen. Die Pläne gingen “in die richtige Richtung”.
Obwohl zwei große Verbände heute nicht am Wohnungsbaugipfel des Kanzleramts teilnehmen, bleibt der Vizepräsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, zuversichtlich. “Die 14 Punkte, die wir heute Morgen präsentiert bekommen haben, gehen absolut in die richtige Richtung”, sagt der Oberbürgermeister von Leipzig nach ersten Vorgesprächen. “Wir müssen die Bremse lösen, wir müssen wieder bauen, wir müssen sozialen, günstigen und schneller Wohnraum schaffen”, appelliert er im ZDF-Mittagsmagazin.
14-Punkte-Papier zur Schaffung von mehr Wohnraum
Wesentliche Punkte, die auf dem Wohnungsbaugipfel besprochen werden sollen, seien Abschreibungsmöglichkeiten für Bauträger, Investitionszuschüsse für Sozialwohnungen sowie schnellere Digitalisierung. “Und was ich besonders interessant finde, ist ein sogenanntes serielles Baumodell E”, zählt Jung auf. “Eine einfache, schnelle Möglichkeit serielles, modulhaftes Bauen zu ermöglichen. Nach festen Standards, die uns in den Baupreisen entgegen kommen.”
Es ist eine ganze Maßnahmenliste und ich hoffe, dass es die Handbremse löst.
Burkhard Jung, Vizepräsident des Deutschen Städtetags
Dass Energiestandards erst mal nicht verschärft werden sollen, sieht Jung als “richtiges Zeichen”. Man müsse natürlich Menschen belohnen, auf schnellem Weg Energiestandards umzusetzen, jedoch solle man dies nicht vorgeben. “Fördern und Fordern ist an dieser Stelle der richtige Weg und bringt uns etwas Luft”, meint Jung.
Jung: Angepasste Lärmrichtlinie wird Städten helfen
Inwiefern die geplanten Maßnahmen den Mangel an Wohnraum ausgleichen werden, kann Burkhard Jung als Oberbürgermeister von Leipzig nicht genau abschätzen. Vor allem die Überarbeitung der Lärmrichtlinie würde seiner Stadt aber sehr weiterhelfen, so Jung. Dadurch könne man gewerbliche Nutzung und Mischnutzung besser vereinen. “Das wird uns richtig helfen vor Ort in verdichteten Ballungsräumen”, sagt er.
Derzeit könne man auf einigen Brachen wegen Lärmschutzvorgaben noch keinen Wohnraum schaffen. In der Hinsicht werde sich nun “sehr schnell abzeichen”, ob diese Regelungen den Städten “nach vorne hilft”.
Mieten bezahlbar machen
Jung glaubt, dass der Wohnungsbaugipfel auch den steigenden Mieten entgegenwirken kann. Neben dem Wohngeld für jeden einzelnen gäbe es auch die Möglichkeit, geförderte Sozialwohnungen zu errichten, sagt er. “Das Gesamtprogramm ist deutlich aufgestockt worden. Das freut mich ganz besonders, dass wir jetzt bei 18,5 Milliarden Euro des Bundes liegen, um hier Wohnen günstig und sozialverträglich zu gestalten”, meint der Vizevorsitzende des Deutschen Städtetags.
Sollten alle Länder mitziehen, sei das eine Gesamtfördersumme von 40 Milliarden, so Jung. “Das müsste wirken. Ich hoffe, die Länder ziehen mit”, lautet sein Fazit.
Quelle : zdf