Das Statistische Bundesamt veröffentlicht jeden Monat Zahlen zur Inflationsrate in Deutschland. Letztere ist zuletzt wieder gestiegen. Ein Überblick.
Düsseldorf. 2022 ist das Leben in Deutschland merklich teurer geworden. Nahrungsmittel, Energie, Kleidung oder Benzin: Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Teuerungsrate um 6,9 Prozent, teile das Statistische Bundesamt mit. Vor allem die hohen Energiekosten sowie ein Anstieg bei den Lebensmittelpreisen sorgten für höhere Ausgaben.
Ihren Höhepunkt fand die Inflationsrate im Oktober 2022 bei 8,8 Prozent. „Krisen- und kriegsbedingte Sondereffekte wie Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen prägten den gesamten Jahresverlauf. Auch wenn diese Preiserhöhungen nicht vollständig an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben wurden, wurden für sie besonders Energie und Nahrungsmittel spürbar teurer“, erklärte Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes.
Auch die jüngsten vorläufigen Zahlen für Oktober 2023 zeigen: Die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen mit einem Plus von 6,1 Prozent weiterhin überdurchschnittlich hoch.
Was bedeutet Inflation?
Wörtlich heißt es die „Aufblähung“ der Preise und bedeutet, dass Verbraucher für gleiches Geld weniger Waren kaufen können. Im Alltag zeigt sich das, indem wir etwa feststellen, dass die Bahntickets teurer sind, der Benzinpreis steigt oder eben die Brötchen nicht mehr 20 Pfennig kosten. Sinken hingegen die Preise anhaltend, wird von einer Deflation gesprochen.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet die aktuelle Inflation: Sie müssen für Nahrungsmittel und Energie mehr zahlen als im Vorjahr.
Die Europäische Zentralbank gibt als Ziel eine Inflationsrate von rund zwei Prozent aus. Langsam steigende Preise sollen Verbraucher und Unternehmer ermutigen, jetzt Geld auszugeben, statt Investitionen aufzuschieben. Die sehr hohe Inflationsrate im Jahr 2022 von 6,9 Prozent bedeutet eine massive Einkommensentwertung, wodurch die Konsum- und Investitionsnachfrage geschwächt wird. Volkswirte rechneten für das Jahr 2022 im Schnitt mit einer Inflationsrate von fünf Prozent.
Ein Überblick der Inflationsrate in Deutschland seit 2005:
Inflationsrate Deutschland in Prozent | Jahr |
6.1* | 2023 |
6,9 | 2022 |
3,1 | 2021 |
0,5 | 2020 |
1,4 | 2019 |
1,8 | 2018 |
1,5 | 2017 |
0,5 | 2016 |
0,5 | 2015 |
1,0 | 2014 |
1,4 | 2013 |
2,0 | 2012 |
2,1 | 2011 |
1,1 | 2010 |
0,3 | 2009 |
2,6 | 2008 |
2,3 | 2007 |
1,6 | 2006 |
1,5 | 2005 |
Quelle : handelsblatt.com