Betroffen von der Zwangsmaßnahme sind rund 800 Kinder aus 23 Siedlungen in der Nähe von Cherson. In der Ostukraine steht die einzige Versorgungsstraße nach Awdijiwka unter heftigem Beschuss.
Die ukrainischen Behörden lassen rund 800 Kinder aus 23 Siedlungen im südukrainischen Gebiet Cherson in andere Teile der Ukraine bringen. Das teilte das Ministerium für die Wiedereingliederung der besetzten Gebiete auf Telegram mit. Betroffen von der Zwangsmaßnahme sind Orte in den Bezirken Beryslaw, Cherson und Kachowka, die nahe der Front gegen die russischen Angreifer liegen. Die Kinder sollen den Angaben vom Montag zufolge von einem Elternteil oder anderen Erziehungsberechtigten begleitet werden und in sicheren Regionen kostenlose Unterkunft sowie humanitäre und psychologische Hilfe erhalten.
Die ostukrainische Stadt Awdijiwka steht weiter unter starkem Druck der russischen Streitkräfte. Laut dem Militärverwalter der Stadt, Witalij Barabasch, würden die Russen seit Tagen versuchen, die Stadt im Gebiet Donezk einzukesseln. „Er (der „Feind“) wirft mehr und mehr Kräfte in die Angriffe südlich und nördlich der Stadt. Seit zwei Tagen operieren sie hauptsächlich in kleinen Gruppen und versuchen aus mehreren Richtungen gleichzeitig, Schlupflöcher in der Verteidigung zu finden. Aber sie haben keinen Erfolg, alle Angriffe wurden abgewehrt. Die Verteidigung hält“, sagte Barabasch am Dienstag im Fernsehen.
Russland soll Frauen für Kampfeinsatz vorbereiten
Beschossen wird den Angaben zufolge insbesondere die einzige Versorgungsstraße, die Awdijiwka mit dem übrigen ukrainisch kontrollierten Territorium verbindet. Im nordostukrainischen Gebiet Charkiw soll Russland laut ukrainischen Armeeangaben vom Mittwoch versuchen, das Eisenbahndrehkreuz Kupjansk-Wuslowyj unter seine Kontrolle zu bringen.
Auf der annektierten Halbinsel Krim hat Russland laut eigenen Angaben ukrainische Angriffe mit unbemannten Booten abgewehrt. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge seien drei solcher Boote am Dienstagmorgen gegen vier Uhr entdeckt worden und mit Abwehrsystemen beschossen worden.
In einer Videoansprache auf dem zweiten parlamentarischen Gipfeltreffen der internationalen Krim-Plattform in Prag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj davon, dass die russische Schwarzmeerflotte nach ukrainischen Drohnen- und Raketenangriffen „schrittweise von der Krim flieht“. Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk betonte, ohne die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine, einschließlich der Krim, könne es weder einen Waffenstillstand noch einen gerechten und nachhaltigen Frieden geben.
Russland hat dem unabhängigen russischen Portal „Istories“ zufolge mit der Rekrutierung von Frauen für Kampfeinsätze in seinem Krieg gegen die Ukraine begonnen. In der Söldnereinheit „Redut“ würden Scharfschützinnen und Bedienerinnen von Drohnen angeworben, schrieb das Portal am Montag.
Quelle : faz